Impfungen sind ein viel diskutiertes Thema, egal ob es um Mensch oder Tier geht. Muss ich, soll ich, wie oft, wie viel etc pp… Ich möchte daher einen kleinen Überblick geben. Es geht dabei nicht um Vollständigkeit und ihr solltet euch in jedem Fall nochmal individuell von eurem Tierarzt beraten lassen.
Masthähnchen
Masthähnchen bekommen in Deutschland bereits in der Brüterei eine Sprayimpfung gegen Infektiöse Bronchitis, eine durch Viren verursachte Atemwegserkrankung.
Im Stall sollten die Tiere dann eine zweite Impfung gegen Infektiöse Bronchitis, sowie eine Impfung gegen Newcastle Disease (sog. Atypische Geflügelpest) und Gumboro erhalten. Welche Impfstämme in dem jeweiligen Betrieb eingesetzt werden und zu welchem Zeitpunkt die Impfungen appliziert werden entscheidet der betreuende Tierarzt anhand von geografischer Lage, zirkulierenden Feldstämmen und Höhe der maternalen Antikörper (Schutz den die Tiere, durch die Elterntiere mitbekommen).
Auf einigen Betrieben kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Impfung gegen E. coli- Bakterien durchzuführen. Diese Impfung ist zwar kostenintensiv, aber bei wiederkehrenden Problemen im Bestand oder erhöhtem Verwurf am Schlachthof sehr sinnvoll und gewinnbringend.
Bei Masthähnchen in Biohaltung ist eine zusätzlich eine Impfung gegen Kokzidien sinnvoll. Meist erfolgt diese bereits in der Brüterei. Zum Teil werden damit aber nicht alle Stämme abgedeckt und es kann hilfreich sein, die fehlenden Stämme durch eine Impfung im Stall zu ergänzen.
Legehennen und Mastelterntiere
Für die Junghennen ist ein sehr intensives Impfprogramm mit einer Kombination aus Trinkwasserimpfungen und Injektionsimpfungen anzuraten. Es wird in jedem Fall gegen Infektiöse Bronchitis, Newcastle Disease, Gumboro, Marek und Salmonellen geimpft. Des Weiteren können Impfungen gegen Mycoplasmen, Infektiöse Laryngotracheitis, Aviäre Encephalitis und verschiedene andere Erreger sinnvoll sein. Meist kommen zudem bestandsspezifische Impfstoffe zum Einsatz, welche auf den Betrieb abgestimmt sind und so ganz gezielten Schutz bieten können. Bei Junghennen ist unbedingt eine gute tierärztliche Betreuung und Beratung zu empfehlen.
Während der Legeperiode sollten die Tiere regelmäßig gegen Infektiöse Bronchitis und ggf. auch gegen Newcastle Disease nachgeimpft werden.
Hobbyhühner
Auch in Hobbyhaltungen ist die Impfung gegen Newcastle Disease eine Pflichtimpfung. Diese ist bereits ab einem Tier gesetzlich vorgeschrieben. Die Impfung kann entweder alle 6 Wochen über das Trinkwasser erfolgen, was die einfachste Variante ist, oder einmal jährlich mittels einer Injektionsimpfung. Die Impfpflicht gegen Newcastle Disease schließt auch Puten mit ein.
Bei größeren Beständen (ab ca. 40-50 Tiere) oder wiederkehrender Schnupfenproblematik kann eine Ergänzung mit Impfstoffen gegen Infektiöse Bronchitis sinnvoll sein.
Küken sollten nach Möglichkeit bereits am ersten oder zweiten Lebenstag gegen Marek geimpft werden. Dies ist eine Injektionsimpfung und vor allem bei intensiver Nachzucht sinnvoll.
Je nach Problematik im Bestand kann es zudem sinnvoll sein, die Küken gegen Kokzidien oder Mycoplasmen zu impfen. Diese Möglichkeit sollte mit dem betreuenden Tierarzt besprochen werden.
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